Pressemitteilung Lokalgruppe Mannheim

First Aid For All Mannheim schult im ersten Jahr über 500 Schüler*innen und Erwachsene

Am 13.06.2019 wird das Projekt „First Aid For All Mannheim“ ein Jahr alt. Ziel der Initiative ist es, die Bereitschaft im Notfall zu helfen und damit auch die Laienreanimationsquote in Deutschland durch gezielte Schulungen nachhaltig zu verbessern. Die Hauptzielgruppe sind hierbei Schüler*innen der Mannheimer Schulen in Mittel- und Oberstufe. Wir blicken auf ein spannendes und erfolgreiches erstes Jahr zurück und stellen uns dabei nochmal vor:

„First Aid For All Mannheim“ ist die erste von aktuell fünf Lokalgruppen und gehört zum bundesweiten Projekt „First Aid For All“ der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (bvmd). Die studentischen Trainerinnen und Trainer arbeiten rein auf ehrenamtlicher Basis und die Trainings in den Schulen werden kostenlos angeboten. Die Lokalgruppe Mannheim wird durch die Fachschaftsinitiative Medizin Mannheim e.V., den Studierendenrat Heidelberg und das Lernkrankenhaus TheSiMa Mannheim unterstützt. (1)

In Deutschland wird nur in ca. 40% der Herzstillstände eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durch Anwesende durchgeführt, in skandinavischen Ländern geschieht dies dagegen mittlerweile in über 70% der Fälle. (2) Der Rettungsdienst braucht in Deutschland durchschnittlich 8-9 Minuten bis zum Notfallort. (2) Da bei einem Herzstillstand, bei dem keine Wiederbelebungsmaßnahmen durchgeführt werden, die Überlebenswahrscheinlichkeit durch die unterbrochene Sauerstoffversorgung des Gehirns pro Minute um ca. 10% sinkt, ist eine frühe Reanimation (durch Ersthelfer*innen) für das Patientenüberleben entscheidend. (3)

Mitte des Brustkorbes, 5-6 cm tief und 100 – 120 mal pro Minute (z.B. im Takt zu „Stayin‘ Alive“) – so einfach funktioniert die Herzdruckmassage. (3) Sie kann durch jeden Jugendlichen oder Erwachsenen ohne große Probleme durchgeführt werden und überbrückt die Zeit bis der Rettungsdienst eintrifft. Wer sich die Atemspende im Rhythmus 30:2 zutraut, kann diese durchführen. Wichtig ist aber vor allem die Herzdruckmassage, denn nur so wird frisches Blut ins Gehirn transportiert. Getreu dem Motto „Prüfen – Rufen – Drücken“ kann also jeder im Ernstfall eventuell ein Leben retten!

Die Angst etwas falsch zu machen ist einer der größten Faktoren, weshalb Erwachsene eine Reanimation gar nicht oder zu spät durchführen. Durch das frühzeitige Trainieren von Erste Hilfe Maßnahmen bereits im Jugendalter wollen die aktuell 45 geschulten Medizinstudierenden den Mannheimer Schüler*innen diese Angst nehmen und ihnen grundlegende Fähigkeiten zur Ersten Hilfe mit auf den Weg geben. Bis jetzt haben in Mannheim über 350 Schüler*innen kostenlose Trainings erhalten, die zwei oder vier Schulstunden dauern. Teilnehmende Schulen sind bis jetzt die Johannes-Kepler-Gemeinschaftsschule, das Moll-Gymnasium, die Friedrich-List-Schule, das Liselotte-Gymnasium und die Wilhelm-Wundt-Realschule.

Am ersten „World Restart A Heart Day“ (16.10.2018) waren wir mit 14 Trainer*innen auf den Mannheimer Kapuzinerplanken und haben Passant*innen eine Kurzschulung zur Reanimation gegeben. Im Rahmen von kirchlichen Projekttagen oder Fortbildungen ehrenamtlicher Gruppen wurden weitere 50 Jugendliche ausgebildet.

Wir freuen uns auf weitere erfolgreiche Trainings in Mannheim und Umgebung. Gerne stehen wir jederzeit für Rückfragen oder Terminanfragen zur Verfügung.

Quellenangaben:

(1)    Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (bvmd); Projekt First Aid For All https://www.bvmd.de/unsere-arbeit/projekte/first-aid-for-all/ (Stand: 10.06.2019)

(2)    Deutsches Ärzteblatt; DOI: 10.3238/PersKardio.2018.11.02.06; https://www.aerzteblatt.de/archiv/202173/Wiederbelebung-Die-Laienreanimationsquote-steigt-endlich (Stand: 10.06.2019)

(3)    Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Daten und Fakten: Wiederbelebung; https://www.bzga.de/presse/daten-und-fakten/wiederbelebung/ (Stand: 10.06.2019)

(4)    Deutscher Rat der Wiederbelebung (GRC), Reanimationsleitlinien 2015; https://www.grc-org.de/wissenschaft/leitlinien (Stand: 10.06.2019)